Verfasst von Lenni
An diesem Wochenende fanden die österreichischen Meisterschaften Straße zum ersten Mal in Wien auf der Donauinsel beim Windpark statt, einem breiten Straßen-Rundkurs mit leichtem Gefälle und einer engen Kurve an der tiefsten Stelle.
Der erste Tag:
Bereits früh am Samstag waren viele eifrige Helfer zur Stelle, um das Areal in einen wettkampftauglichen Zustand zu bringen und dafür zu sorgen, dass es Athleten, Schiedsrichtern und Zuschauern an nichts mangelte. Es steckt immer großes persönliches Engagement vieler sportbegeisterter ÖISC-ler in den Vorbereitungen zu solchen Veranstaltungen. Ohne sie wären solche Events nicht möglich. Ein herzliches Dankeschön an alle an dieser Stelle.
Nachdem die Strecke abgesperrt, die Zelte aufgebaut, die Zeitnehmung installiert und die Straße von Steinen, Ästen und Blättern gereinigt war, konnte auch das Verpflegungszelt eröffnet werden. Es gab leckere Kuchen, Brownies und Muffins. Am Wichtigsten um die frühe Zeit war aber heißer Kaffee, den auch die langsam eintrudelnden Gäste der anderen österreichischen Vereine zu schätzen wussten. Dabei waren Sportler von der SkateFACTORY Wien, der UES Eisenstadt, dem USC Shadows Amstetten, Atus Zeltweg und ATSV Ternitz, sowie von den Highlanders aus Graz und dem Linzer Verein LISC2010.
Insgesamt waren also fast 90 Athleten gekommen, um die österreichischen Meister/-innen in insgesamt vier Rennen je Altersklasse über Kurz- und Langstrecke und bei den Staffelbewerben zu küren. Bei den Kindern gab es auch noch die Disziplin des Rollgewandheitslaufes, einem Parcours, bei dem Geschicklichkeit gefragt ist.
Die Wettervorhersage war leider nicht ganz korrekt, so mussten die ersten Wettkämpfe bei dicker Nebelsuppe und frischem Wind stattfinden. Das tat jedoch der Stimmung keinen Abbruch.
Unter dem Applaus der Zuschauer wurde pünktlich um 12:00 das erste Rennen gestartet und es entwickelten sich gleich spannende Duelle um die Platzierungen. Oft ist der Start vorentscheidend bei den Kurzstreckenrennen, doch die durchaus selektive Strecke bot auf den langen Geraden genügend Möglichkeiten für Überholmanöver und bergauf wurden immer wieder Attacken geritten. Auch die Asphaltdecke, die so ihre Tücken hatte, erforderte gute Technik und verlangte den Skatern alles ab. Von den Kindern bis zu den Erwachsenen gab es viele knappe Zieleinläufe, die buchstäblich durch eine Rollenlänge Vorsprung entschieden wurden.
Schließlich hatte auch das Wetter ein Einsehen. Die Sonne kam endlich zum Vorschein und mit ihr freundlichere Temperaturen.
Nach den 500 und 1000 Meter Bewerben stand die erste Langstrecke, ein Punkterennen, auf dem Programm. Zur Erklärung: Dabei werden am Ende jeder zweiten Runde die Skater an Position eins und zwei mit Punkten belohnt. Das führt immer wieder zu spektakulären Zwischensprints, denn der Athlet mit den meisten Punkten gewinnt am Ende. Die Kampfrichter mussten ständig genau im Bilde sein, da die Platzierungen zum Schluss oft nur durch einen Punkt Abstand voneinander getrennt waren. So lag zum Beispiel bei den aktiven Herren Christian Kromoser, der für Amstetten am Start war, mit 17 Punkten nur um einen vor dem Zweitplatzierten Jakob Ulreich vom ÖISC und sicherte sich in dieser Disziplin den Titel des Staatsmeisters. In den anderen 3 Rennen war der Abstand ähnlich knapp, dort hatte dann jedoch Jakob das bessere Ende für sich.
Zum Abschluss des Tages wurden noch die Mixed-Staffeln ausgetragen. Die Übergaben in der an dieser Stelle leicht abschüssigen Übergabezone waren äußerst spektakulär, besonders die Kinder zeigten einiges akrobatisches Geschick, um nach dem Anschieben gleich wieder auf Höchsttempo zu beschleunigen.
Damit klang der erste Tag unter strahlendem Sonnenschein aus.
Der zweite Tag:
Am Sonntag sollte dann wieder Nebel vorherrschen, da es aber teilweise windstill war, fühlten sich die Temperaturen deutlich angenehmer an.
Bereits um 9:00 Uhr startete der Rollgewandheitslauf und die kleinsten Teilnehmer bis zur Altersklasse 10/11 zeigten tollen Sport beim Absolvieren des Kurses. Es waren Slalomeinlagen und sogar Sprünge zu bewältigen, aber das schreckte die jungen Wettkämpfer nicht und sie flitzten, angefeuert von den Zuschauern, durch den Parcours.
Danach war der zweite Teil der Langstrecken Rennen dran, in diesem Fall eine Elimination. Auch das ist eine spannende Rennform, bei der, nach einer gewissen Einfahrzeit, jede zweite Runde der letzte ausscheidet und nur die letzten drei ins Ziel fahren. Hier wurden alle Altersklassen von AK12 bis AK60-69 inklusive der Aktiven zusammengelegt. Das gab auch den Jüngeren einmal die Möglichkeit ein paar Runden hinter einem Profi herzufahren und zu versuchen dranzubleiben. Mit den Damen und Herren Staffeln gingen diese österreichischen Meisterschaften dann zu Ende, auch hier wurde bis zum Schluss hart gekämpft und der ÖISC war in fast allen Bewerben siegreich.
Überhaupt waren unsere Sportler sehr stark unterwegs, und es gab kaum eine Altersklasse oder Disziplin mit einem Podest ohne ÖISC Beteiligung.
Insgesamt war der ÖISC mit 33 Goldmedaillen, 21 Silbernen sowie 15 mal Bronze überaus erfolgreich.
Als Fazit kann man sagen, dass der Kurs viele Fans gewinnen konnte und die Veranstaltung ein voller Erfolg war. Das macht sicher Lust auf mehr. Lediglich der Asphalt ist doch sehr rauh und nicht mehr in bestem Zustand, vielleicht wäre es für die Stadt Wien in Zukunft möglich diesen zu erneuern. Wünschenswert wäre das in jedem Fall, auch die Radsportler und Skiroller, die auf diesem ansonsten tollen Kurs ebenfalls immer wieder Wettkämpfe veranstalten, hätten sicher ihre Freude daran.